Nur eine Woche nach der ersten Razzia bei BMW im Abgasskandal wegen des Verdachts auf Abgas-Manipulation steht dem Münchner Autobauer jetzt noch noch mehr Ärger bevor. Im US-Bundesstaat New Jersey reichten die auf Abgasbetrugsfälle spezialisierte Kanzlei Hagens Berman am Dienstag, den 27.03.2018 eine Sammelklage auf Schadenersatz gegen BMW ein.

Bei den Modellen X5 und 330d seien demnach Abgase per Software manipuliert worden. BMW habe die Kunden in die Irre geführt. Die Modelle stießen auf der Straße vielfach mehr gesundheitsschädliches Stickoxid aus als in den USA erlaubt. „Die versprochene Leistung, Spritsparsamkeit und Effizienz wurden nur eingehalten, indem die Abgaskontrolle ausgeschaltet oder gedrosselt wurde, sobald die Software registrierte, dass die Fahrzeuge nicht in einer Testumgebung sind“, heißt es in der Klageschrift. BMW war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Tatsächlich verwundert dies nicht. Denn im Gegensatz zu den deutschen Ermittlungsbehörden, bei welchen man den Eindruck gewinnen könnte, dass diese die Automobilindustrie mehr schützen als den Dieselskandal aufklären wolle, haben die US-Behörden ein größeres Interesse daran, die deutschen Autobauer als Betrüger dastehen zu lassen, um so ihre eigene Automobilindustrie aufzuwerten.

Während Volkswagen den Großteil der privaten Kläger in den USA bereits über einen milliardenschweren Vergleich entschädigte, hat Hagens Berman unterdessen auch gegen Daimler, Fiat Chrysler, Ford, General Motors sowie deren Zulieferer Bosch Schadenersatzklagen eingereicht.

Aufgrund der eingereichten Sammelklage in den USA können jetzt in absehbarer Zeit eine ähnliche Klagewelle gegen BMW wie gegen Volkswagen ins Rollen kommen. Sollten sich die Manipulationsvorwürfe durch BMW ebenso bestätigen, würden Schadensersatzansprüche gegen BMW ab diesem Zeitpunkt bestehen und wären spätestens innerhalb von drei Jahren gerichtlich geltend zu machen.